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Skifahren im Irak

auf der Nordseite hatte es noch viel Schnee
Halgurt 3600m

Bei uns in Suli gehen die Temperaturen bereits gegen die 30°C. Da wundern sich sogar Einheimische, wenn man ihnen Fotos mit schneebedeckten Bergen zeigt, und sie glauben, dass die aus der Schweiz sind...

Doch ganz im Nordosten, nahe der iranischen Grenze gibt es einige Schneeberge. Mount Halgut ist mit 3600 M.ü.M. der höchste Berg des Iraks, und dieser war auch Ziel meines Osterskiweekends.

Am Freitag bin ich gegen Mittag in 4 Stunden nach Choman gefahren. Dort gibt es eine holperige und steile Bergstrasse auf der ich eine Stunde hochgefahren bin. Zu meinem Erstaunen war der Weg bis zuhinterst auf die Sommeralm schon schneefrei.

Dort angekommen, habe ich kurzerhand die Felle montiert und im letzten Sonnenlicht die nahgelegene Krete bestiegen. Oben angekommen musste ich feststellen, dass ich meine alten Skis vor 4 Jahren zum Schutz zwar gewachst habe, aber den Wachs nicht abgezogen haben. Nachdem ich mit der Skikante die Wachsreste entfernt habe, ging es in kurzen Schwüngen runter zur Alm, wo ich biwakiert habe.

Am nächsten Morgen ging es um 5:30 Uhr los. Entlang des Baches hatte es bis fast zum Auto noch etwas Schnee. Der ist dann gut für die Abfahrt, doch der Aufstieg im steilen Gelände war auf dem aperen Hirtenpfad angenehmer, obwohl ich so die Ski erst mal eine Stunde hochgetragen habe. Danach ging es in gemütlichen 4 Stunden über meist harten Firn zum Gipfel. Als dann die Sonne über den Berg kam, hat sie die obere Schicht für die Abfahrt etwas angeschmolzen. Es herrschten perfekte Verhältnisse für eine Frühlingsskitour, bei sonnigem und teils bewölktem Wetter!

Um 12 Uhr war ich wieder unten beim Auto und bin in 5 Stunden zurück nach Suli gefahren!

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Kommentare: 2
  • #1

    Andreas (Mittwoch, 23 April 2014 09:07)

    Genial, da wäre ich auch gerne dabei gewesen. Vielleicht hat es ja noch genug Schnee im Mai. Oder dann versuchen wir es im nächsten Jahr wieder.

  • #2

    anta (Mittwoch, 23 April 2014 13:18)

    Thanks, ich glaube, dass man schon in einer Woche den untersten Teil nicht mehr befahren kann. Es hatte ja nur noch entlang des Baches etwas Schnee. Zum Teil war der Bach noch mit Schnee bedeckt und so musste ich das Gelände sehr gut lesen, um nicht mitten auf der Schneebrücke zu fahren...